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Starkregenrisikomanagement

Wie die Ereignisse in den letzten Jahren gezeigt haben, kann Starkregen auch in Gebieten, in denen keine oder nur sehr kleine Gewässer vorhanden sind, zu Überschwemmungen führen und sowohl Menschenleben fordern als auch hohe Schäden verursachen. Dies haben bspw. die Ereignisse Ende Mai 2016 gezeigt.

 

Im Einzugsgebiet des Wasserverbands Ette-Kessach kam es in der Vergangenheit bereits zu Starkregenereignissen. Daher hat der Wasserverband Ette-Kessach das Ingenieurbüro Winkler und Partner GmbH, Stuttgart für die Erstellung eines Starkregenrisikomanagementkonzepts für die Kommunen Dörzbach, Jagsthausen, Krautheim, Mulfingen und Schöntal beauftragt. Infolgedessen werden Starkregengefahrenkarten zur Darstellung der Gefährdung, eine Risikoanalyse sowie ein Handlungskonzept mit möglichen Maßnahmen zur Minimierung von Schäden durch Starkregenereignisse erstellt.

 

Als Starkregen werden Niederschläge bezeichnet, die in begrenzten Gebieten innerhalb kurzer Zeit mit sehr hohen Intensitäten und Mengen auftreten. Durch die hohen Niederschlagsintensitäten kommt es hauptsächlich zu Oberflächenabfluss. Dieser kann, vor allem in Senken, zu großflächigen Überschwemmungen führen. In steileren Gebieten kann es zu Sturzfluten kommen, die Erde, Geröll und Treibgut mit sich führen. Einflussfaktoren auf das Schadensausmaß von Starkregenereignissen sind die Topographie, die räumliche und zeitliche Verteilung der Niederschläge, die Wasserspeicherkapazität der Böden, die Leistungsfähigkeit kommunaler Gewässer und der Kanalisation sowie die Bebauung und Flächen- bzw. Landnutzung. Schäden bei Starkregenereignissen entstehen durch Wassereintritt in Gebäude oder durch wild abfließendes Oberflächenwasser, evtl. in Verbindung mit Schlamm und Geröll. Weitere Schäden können durch den Austritt wassergefährdender Stoffe entstehen. Gefahr für Leib und Leben besteht z.B. durch Ertrinken, was vor allem eine Gefahr für Kinder oder für eingeschlossene Personen in tieferliegenden Gebäudeteilen darstellt.

 

Um die Gefährdung und die Risiken durch Starkregenereignisse abzuschätzen wird Überflutungsgefahr bei Starkregen analysiert. Hierfür werden Starkregengefahrenkarten erstellt. Diese stellen die potenziellen Abflusswege und Überflutungsausdehnungen sowie deren Tiefen, Wasserspiegellagen und tiefengemittelte Fließgeschwindigkeiten dar.

 

Die Starkregengefahrenkarten basieren auf einer zweidimensionalen hydraulischen, instationären Modellierung. Die Eingangsdaten für die Modellierung sind zum einen Oberflächenabflusswerte je Flächeneinheit, die sich aus Niederschlags- und Bodeneigenschaften zusammensetzen, und zum anderen die Topographie.

 

Die Starkregengefahrenkarten werden für die drei folgenden Oberflächenabflussszenarien erstellt:

  • Selten (SEL)

  • Außergewöhnlich (AUS) 

  • Extrem (EXT)

 

Diese Oberflächenabflussszenarien werden durch statistische Niederschlagsereignisse (1 Stunde) generiert und anhand der Bodenverhältnisse modifiziert. Dabei basiert das seltene Szenario auf einem statistischen Niederschlagsereignis mit einer Jährlichkeit von 30 Jahren, das außergewöhnliche auf einem statistischen Niederschlagsereignis mit einer Jährlichkeit von 100 Jahren und das extreme Szenario auf einem extremen Ereignis von 128 mm/Stunde mit einer Jährlichkeit von 1000 Jahren. Für das Gebiet von Mulfingen wurden folgende Niederschlagsmengen zugrunde gelegt:

  • Selten - ca. 43 mm/h

  • Außergewöhnlich - ca. 55 mm/h

  • Extrem - 128 mm/h (einheitlich für BW)

 

Als Ergebnis zeigen wir auf der Homepage Starkregengefahrenkarten für die Szenarien „außergewöhnlich“ und „extrem“ für die jeweiligen maximalen Überflutungsausdehnungen und -tiefen. Außerdem wurden jeweils Animationen zur Darstellung des zeitlichen Verlaufs der Überflutungsausdehnung erstellt.

 

Szenarien und Animationen